Nicolas de Pigage
Ein lothringischer Baumeister (1723-1796). Als Sohn eines Steinmetzes begann er 1743 in Paris sein Studium. Kurfürst Carl Theodor berief ihn an den kurpfälzischen Hof nach Mannheim, wo er 1752 das Amt des Oberbaudirektors übernahm.
Unter der Leitung von Pigage wurde von 1755 bis 1773 das Schloss Benrath erbaut. Während der Bauzeit wurde er 1762 zum Kurpfälzischen Gartendirektor ernannt. Er wirkte bei der Errichtung der Residenzen in Mannheim und Schwetzingen mit. Er erbaute u.a. das Schlosstheater in Schwetzingen, erweiterte das Langhaus von St. Pankratius und errichtete den Ostflügel des Mannheimer Schlosses.
Pigage ist Mitgestalter des Schlossgartens in Schwetzingen und arbeitete unentwegt an der Gesamtkonzeption weiter, selbst als Kurfürst Carl Theodor bereits nach 1777 nach Bayern übersiedelte. Ein Indiz dafür, dass er und der Kurfürst derselben freimaurerischen Richtung angehörten, kann u.a. daraus abgeleitet werden, dass er selbstständig und in Abwesenheit des Kurfürsten bis zu seinem Tod am Schlossgarten weiterarbeitete. Das Gesamtkonzept wurde über diesen langen Zeitraum nie aus dem Augen verloren und die Verknüpfung mit anderen Richtungen der Freimaurerei wurde perfekt umgesetzt.
Wie bei Kurfürst Carl Theodor selbst ist es auch bei ihm unklar, ob er Freimaurer war und welcher Richtung der damaligen Freimaurerei er angehört haben wird. Die Kenntnisse, die im Schlossgarten in Schwetzingen eingeflossen sind, und auch seine selbstständige Weiterführung der Bauarbeiten, sprechen dafür.
Aber ein Buch lässt einige Parallelen auf sich schließen, nämlich "L’ordre des Franc-Maçons Trahi et le Secret des Mopses révélé" von 1745. Dieses Buch gilt apropos u.a. als Grundlage der "Echleff'schen Akten" von 1756, die wiederum die Grundlage des freimaurerischen Systems der "Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland" sind. Nicolas de Pigage könnte dem Mops-Orden angehört haben, denn er wie der Kurfürst waren Katholiken und die Freimaurerei war dem Heiligen Stuhl seit 1738 ein Dorn im Auge.